Simona

Wien Wieden - Kultur, Szenelokale und nachhaltig einkaufen

Wird von der Wiener Staatsoper ein Stein Richtung Süden geworfen, landet dieser garantiert auf der Wieden. Der 4. Bezirk der österreichischen Hautstadt liegt gerade noch innerhalb des Linienwalls, was neuwienerisch als der Gürtel bekannt ist. Von der Gemeindefläche eher klein, leben in dem dichtbesiedelten Gebiet über 33.000 Menschen. Die Wieden ist bekannt für ihre exzellenten Lokale, von denen einige ein echter Geheimtipp sind. Und für eine stolze Anzahl hipper Hotels, die eine komfortable Städtereise nach Wien zum günstigen Preis ermöglichen. Dafür finden sich auf der Wieden allerdings weder Wälder noch Kleingärten und auch an Sportstätten unter freiem Himmel herrscht Mangel.

Kaffee und Karotten - Einkaufen in Wieden

Zwischen dem Theater an der Wien und dem Majolikahaus von Otto Wagner finden sich der zuckersüße, überaus beliebte Nachmarkt und die Kettenbrückengasse. In dieser ist das LGV-Gärntergschäftl unbestritten das Glanzlicht. Von Freizeitgärtnern gezogenes, knickfrisches Gemüse, vom Apfel bis zur Zuckerrübe wird angeboten. Überdies werden regionale Produkte offeriert, darunter ofenwarmes Brot, Milch, Fleisch, Wurstspezialitäten sowie erfrischende und hochprozentige Getränke. Der Laden setzt auf Nachhaltigkeit und hat die Umverpackung drastisch reduziert, deshalb sollte beim Besuch die Einkaufstasche nicht fehlen.
Eine weitere Adresse für erntefrische Produkte ist der Vorplatz der Elisabethkirche, wo an jedem Samstag in der Früh der Wochenmarkt abgehalten wird. Zu diesem reisen auch Imker aus dem Fröhenberge sowie dem Wienwald an, genau wie Bauern aus dem Umland Wiens.

Wiedens kulturelle Sehenswürdigkeiten

Die bereits erwähnte Elisabethkirche ist ein neugotischer Sakralbau, der 1868 geweiht wurde. Während die Fassade zurückhaltend schlicht daher kommt, versteckt sich im Inneren eine einzigartige Kirchenhalle. Diese ist vom Licht durchströmt, das permanente Farbspiele präsentiert. Überdies ist die Akustik bemerkenswert gut, weshalb Konzerte ein echter Ohrenschmaus sind.
Am Karlsplatz ist das das Wien Museum eine Empfehlung denn die generell kostenfreien Ausstellungen haben immer spannende Themen zur Grundlage. Und gleich gegenüber ist die Karlskirche wegen ihres Panoramalifts eine Attraktion, aber nichts für schwache Nerven. Schwindelfreiheit ist schon notwendig, wollen Städtereisende die außergewöhnliche Aussicht über Wien von der Kirchturmspitze erleben. Übrigens ist am Karlsplatz auch die Zweigstelle der Kunsthalle Wien zu finden, in der internationale Gegenwartskunst zu sehen ist.
Mit Kindern am Nachmittag, als erwachsene Wienreisende am Abend: Das Theater Akzent ist mit seinen drei Bühnen das Kulturzentrum im 4. Stadtbezirk. Kinder- und Jugendtheater wird ebenso geboten, wie die Inszenierungen klassischer oder moderner Stücke. Ebenso interessant ist eine Visite beim Theresianum, dem berühmten Wiener Gymnasium. Nicht um wieder die Schulbank zu drücken, sondern weil große Teile dieses Bauwerks als Neue Favorita unter Ferdinand II. errichtet wurden. Maria Theresia gab das Schloss auf, das anschließend jesuitische Jugenderziehungsanstalt und schließlich Gymnasium wurde.

Wieden zum Naschen in der Schleifmühlengasse

Im pulsierenden Gastronomieviertel um die Schleifmühlengasse ist das Figar & Figar Bao Bar ein kulinarischer Hotspot, in dem Gäste rund um die Uhr mit Köstlichkeiten verwöhnt werden. In der Nachbarschaft ist die Vollpension eine der ersten Adressen für Leckermäuler. Mehlspeisen in allen Variationen gehören in diesem urgemütlichen Café zum Programm. Und diese sind selbst gebacken; erstaunlicher Weise von einer quietschfidelen Truppe von Omas, die lieber Menschen Verwöhnen, als sich vor dem Fernseher mit ständigen Wiederholungen zu langweilen.
Lukullische Träume aus Tausendundeinernacht erfüllt das MIR, das als Restaurant konzipiert eher wie ein lauschiges Café wirkt. Hier wird die orientalische Küche nicht gepflegt, sie wird zelebriert: und dies von den betreibenden Brüdern und mitunter auch von Frau Mama.