Simona

 

Meidling - der 12. Stadtteil Wiens

historische Eckdaten:

Bereits im Jahr 1104 ist der Bereich Meidling unter dem damaligen Namen Murlingen urkundlich nachweisbar. In dem kleinen Ort wurde im Mittelalter Feld- und Weinanbau betrieben. Im 18. Jahrhundert wurde eine schwefelhaltige Quelle gefunden und die von Maria Theresia zur Verfügung gestellte Fabrik wurde zu einem Badehaus umfunktioniert. Neben dem Theresienbad entstand durch die Entdeckung einer weiteren schwefelhaltigen Quelle das Pfannsche Mineraldbad. Durch die Bäder wurde Meidling zu einem gut besuchten Ausflugsziel der Wiener. Die Ansiedlung von Industrie führte zum Ende des 18. Jahrhunderts zu einer Veränderung des Charakters von Meidling. Es folgte die Eingemeindung, die Regulierung des Wienflusses sowie der Baun und die Anbindung an die Stadtbahn. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der 12. Stadtteil Wiens zu einem Arbeiterviertel.

geographische Einordnung:

Der Bezirk Meidling befindet sich im Südwesten des Stadtzentrums. Die Entfernung bis in den Stadtkern beträgt ca. fünf bis zehn Kilometer. Der Stadtteil hat eine Fläche von ca. 8,10 km² und eine Bevölkerungsdicht von 11.587 Einwohnern/km².
Der Bezirk besteht aus den ehemaligen Orten Obermeidling und Untermeidling, sowie den ehemaligen Dörfern Gaudenzdorf, Hetzendorf und Altmannsdorf.

Eckdaten zur Bevölkerung:

Die Bevölkerungsanzahl ist seit 2004 kontinuierlich von ca. 82.000 auf über 97.600 Einwohner im Jahr 2019 gestiegen. Damit ist Meidling an Position acht der einwohnerstärksten Bezirke Wiens. In den Jahren vor den beiden Weltkriegen, beispielsweise 1910 und 1934, lag die Einwohnzerzahl bei über 100.000. Der Anteil der Einwohner mit österreichischer Staatsangehörigkeit liegt bei ca. 65% (2019). Mit einer Arbeitslosenquote von ca. 10 % im Jahr 2018 (9.514 Arbeitslose) ist die Quote im innerstädtischen Vergleich (ca. 7,8 % im Jahr 2018) recht hoch.

Infrastruktur:

Mit den zwei U-Bahn-Linien U4 und U6 ist der Stadtteil Meidling innerstädtisch gut erschlossen. Früher existierten weitere Linien, welche teilweise auf Autobusbetrieb umgestellt worden sind. Durch den Bahnhof Meidling sind weiterhin mehrere S-Bahnlinien vorhanden. Die Autobahnanbindungen in westlicher und südlicher Richtung sind sehr gut erreichbar.

Sehenswürdigkeiten:

Ein Highlight im 12. Bezirk ist das historische Barockschloss Hetzendorf. Das Schloss fungiert gleichzeitig als Modeschule der Hauptstadt und verfügt über einen teilweise öffentlichen zugänglichen Park.
Museen wie das älteste Bezirksmuseum Wiens, das Heizungsmuseum oder das Alt-Wiener Schnapsmuseum bieten vielfältige kulturelle Möglichkeiten.
Viel Charme bietet der Meidlinger Markt als Zentrum mit moderner Gastronomie, frischen saisonale Obst- und Gemüseangebote, hochwertigen Fleischwaren und stilvollen Marktcafés.
Mit einer hohen Dichte an Kirchen bietet der Stadtteil architektonische Vielfalt, beispielsweise mit der Hetzendorfer Kirche, der Gatterhölzlkirche oder der Meidlinger Pfarrkirche.
Für Nachtschwärmer bietet der bekannte Club U4 einen berühmten Treffpunkt. Falco ging in der 80er Jahren häufig in diesen Nachtclub und zahlreiche weitere Stargäste wie Rammstein, Die Ärzte und Kurt Cobain konnten in dem Club bereits begrüßt werden.
 
Das bis in die Römerzeit zurückreichende Theresienbad bietet als Freibad und Hallenbad inklusive Sauna sowie Kinderbecken Abwechslung für alle Generationen.
Der Stadtteil Meidling hat das Klischee vom Arbeiterbezirk nie komplett ablegen können, bietet dabei gleichzeitig ein vielfältiges und breites Spektrum an Sehenswürdigkeiten, Geschäften und Parkanlagen. Die Reize des Stadtteils sorgen für ein kontinuierliches Einwohner und Besucherwachstum seit mehreren Jahren.