Simona

Wien 6. Bezirk Mariahilf - Stippvisite in einem angesagten Viertel

Der 6. Gemeindebezirk in Wien zählt zu den kleinsten Stadtteilen der österreichischen Hauptstadt. Dennoch hat das Viertel in der Innenstadt alles zu bieten, was zum urbanen Leben gehört. Rund um die bekannte Mariahilfer Straße reihen sich trendige Läden, gemütliche Restaurants und traditionelle Kaffeehäuser aneinander. In ganz eigenem Flair lädt Mariahilf auch zu einem Besuch in Theater und Kinos ein.

Kurzer Rückblick in die Geschichte

Der zweitkleinste Stadtbezirk in Wien misst eine Fläche von 1,48 Quadratkilometern. Rund 32.000 Menschen leben in einem der teuersten Wohnviertel. 1850 wurde die dichtbesiedelte Vorstadt Mariahilf in die Metropole Wien eingemeindet. Der Name des 6. Stadtbezirks leitet sich von einem Gnadenbild der Muttergottes mit Jesuskind ab. Als Kopie wird das "Mariahülf" in der Mariahilfer Kirche aufbewahrt.

Archäologen gehen davon aus, dass das Stadtgebiet bereits 2.000 Jahre vor Christus von Indogermanen besiedelt war. Auf das 10. Jahrhundert hin weisen mittelalterliche Siedlungsspuren. Vor allem Handwerker verhalfen dem Geschäftsviertel zu wahrer Blüte. Auch die verkehrsgünstige Lage trug zum wirtschaftlichen Aufstieg des Stadtteils bei.

Auf Österreichs längster Einkaufsstraße bummeln

Die Mariahilfer Straße ist ein Muss für shoppingbegeisterte Hauptstädter und Touristen. Wiens bekannteste Einkaufsmeile heißt in der Bevölkerung "Mahü". Zwischen Museumsquartier und Westbahnhof erstreckt sich die Innere Mariahilfer Straße auf 1,8 Kilometern Länge. Mit hunderten Geschäften gilt sie als interessantester Teil der Fußgängerzone.

In den Seitenstraßen der Einkaufsmeile hat sich eine junge Szene Kreativer angesiedelt. Dort sind Läden mit Möbeln und Accessoires, Designstücken und Naturwaren zu finden. Die Äußere Mariahilfer Straße führt stadtauswärts. Fast zwei Kilometer lang ist ihr Verlauf vom Mariahilfer Gürtel bis zur Schlossallee.

Was es nur in Mariahilf gibt

Das wohl markanteste Bauwerk ist der Flakturm im Esterházypark. Heute ist in dem Gebäude aus dem Zweiten Weltkrieg das "Haus des Meeres" untergebracht. Während die Dachterrasse mit tollem Ausblick lockt, gilt die Außenwand als Hotspot für Kletterer.

Zwischen Getreidemarkt und Kettenbrückengasse befindet sich der "Naschmarkt". Das Feinschmeckerparadies im 6. Bezirk bietet ein vielfältiges Angebot an teils exotischen Lebensmitteln. Wer sich kulinarisch verwöhnen lassen möchte, trifft hier auf namhafte Restaurants.

Direkt am "Naschmarkt" fällt ein prächtiges Ensemble von drei Wohnhäusern ins Auge. Die sogenannten Wienzeilenhäuser stammen aus der Feder von Architekt Otto Wagner und wurden um 1899 im Wiener Jugendstil errichtet.

Im Gemeindebezirk Mariahilf sind gleich zwei wichtige Kulturstätten der Hauptstadt ansässig. Am "Raimund Theater" kommen Fans weltberühmter Musical-Produktionen auf ihre Kosten. Oper erklingt im "Theater an der Wien".

In der Haydngasse 19 verbrachte der Komponist Joseph Haydn seine letzten Lebensjahre. Das Wohnhaus mit Garten befindet sich unweit zur belebten Mariahilfer Straße. Hier entstanden berühmte Oratorien wie "Die Schöpfung" und "Die Jahreszeiten".

Der 6. Gemeindebezirk gehört zu den steilsten Stadtteilen der inneren Bezirke. Den Höhenunterschied von 30 Metern gleichen Stiegen zwischen Mariahilfer Straße und Wienzeile aus.

Wohnen im Bezirk Mariahilf

Das innenstadtnahe Viertel besitzt eine gute Infrastruktur. Fünf Minuten entfernt liegt der Stephansplatz. Mariahilf zeichnet sich durch einen niedrigen Altersdurchschnitt aus. In den Straßen sind viele Radfahrer unterwegs. Das Stadtbild prägen Altbauten. Zwei Drittel der Wohnhäuser wurden vor 1919 erbaut. Elf Parkanlagen sorgen für eine Begrünung.