Simona

 

Die Landstraße - der 3. Wiener Gemeindebezirk

 

historischer Abriss:

Der 3. Wiener Gemeindebezirk entstand im Jahr 1850 durch die erste Stadterweiterung. Der als "Landstraße" bezeichnete Stadtteil entstand durch den Zusammenschluss der Vorstädte Erdberg, Landstraße und Weißgerber. Der ebenfalls als "Botschaftsviertel" bezeichnete Bezirk wurde durch die Regulierung des Wienflusses an der Grenze im Norden stark verändert. Der Stadtteil war im Mittelalter von Zerstörungen betroffen, sodass außer der Rochuskirche kein Bauwerk mit einem früheren Baujahr als 1683 erhalten geblieben ist. Im 2. Weltkrieg wurde dieser Stadtteil aufgrund der Bahnhöfe und großen Betriebe von zahlreichen Bombenangriffen sehr stark zerstört. Nach dem Ende des Weltkrieges begann der Wiederaufbau. Das bürgerliche Flair blieb dem Stadtteil durch die Mixtur von Wohn- und Gewerbebauten erhalten.

geographische Einordnung:

Der Bezirk grenzt im Südosten an den 1. Bezirk - die Innere Stadt. Mit der nördlichen Grenze des Wienflusses und der Prinz-Eugen-Straße als westliche Grenze zählt die Landstraße zu dem erweiterten Stadtzentrum.
Mit einer Fläche von ca. 7,42 km² nimmt der Bezirk 1,8 % der Fläche der Landeshauptstadt Österreichs ein und verfügt über einen hohen Anteil an Grünflächen. Der Bezirk verfügt über keine nennenswerten Erhebungen und liegt an seinem höchsten Punkt 193 Meter über dem Meeresspiegel.

Eckdaten zur Bevölkerung:

Im Stadtteil Landstraße leben nach den letzten offiziellen Zahlen ca. 91.700 Menschen (2019). Nach ca. 166.000 Einwohnern sankt die Einwohnerzahl aufgrund der Weltkriege und Vertreibung bis zum Jahr 2001 auf den Tiefpunkt von ca. 81.000 Einwohnern. Seit diesem Zeitpunkt steigt die Einwohnerzahl sukzessive um ca. 0,5 % pro Jahr. Der Anteil der Wienerinnen und Wiener mit ausländischer Herkunft lag bei 40,7 % (2019), im 3. Bezirk lag der Anteil bei 42 %.

Infrastruktur:

Der Bezirk Landstraße ist mit dem Bahnhof Wien Mitte, dem früheren Hauptzollamt, sehr gut angebunden. Weitere Stationen des ÖPNV wie beispielweise die Linie U3 und U4 sowie die Straßenbahnlinien 0, 1, 18 und 71 sorgen für eine enge Verbindung in andere Stadtteile. Mit der direkten Anbindung der Autobahnen A23 und A4 ist auch die Anbindung an das übergeordnete Straßennetz gewährleistet.

Sehenswürdigkeiten:

Im 3. Bezirk gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Dazu zählt zweifelsohne das Hundertwasserhaus in der Kegelstraße 36-38. Mit dem farbenprächtigen Erscheinungsbild ist die Handschrift des Künstlers Hundertwasser unverkennbar. Mit dem Oberen und Unteren Schloss Belvedere liegt eine wundervolle architektonische Perle im Stadtteil Landstraße. In dem integrierten Museum begeistern Gemälde aus diversen Epochen Kunstliebhaber. Der direkt angrenzende, kostenfreie botanische Garten beeindruckt durch eine vielfältige Flora. Der ca. 65.000 m² große Wiener Stadtpark ist als erster öffentlich zugänglicher Park der Hauptstadt bis heute eine zentrale Parkanlage Wiens. Traditionelle Kaffeehäuser bieten stilvolles Ambiente und klassisches Wiener Flair.
Mit diversen Palais, wie beispielsweise dem Palais Rasumofsky, wird die lange Tradition von Parkanlagen und repräsentativen Bauten mondän dargestellt.
Mit dem Wiener Konzerthaus, dem Akademietheater und dem ältesten Programmkino Wiens (dem Stadtkino am Schwarzenbergplatz) bietet der Bezirk vielfältige kulturelle Möglichkeiten.
Ein weiteres Highlight stellt dir 1687 errichtete Rochuskirche dar. Direkt in der Nähe der historischen Kirche findet auf dem bekannten Platz regelmäßig Markt statt. Im 19. Jahrhundert als Blumenmarkt berühmt, ist der Markt heute facettenreich und gleichzeitig traditionell.