Simona

Hernals - der 17. Stadtteil Wiens

historische Eckdaten:

Die Eingemeindung der im Alsbachtal gelegenen Vorortgemeinde Hernals, Dornbach und Neuwaldegg nach Wien als 17. Bezirk erfolgte 1890 bis 1892. Erst erwähnt wurde Alsbach bereits im Jahr 1044. Im Jahr 1898 erhielt der Stadtteil mit der Station Alser Straße erstmals eine direkte Bahnanbindung. In der Folge entstanden großflächige Parzellierungen in Verbindung mit neuen Straßen und großstädtischen Miethäusern. Im 2. Weltkrieg war der Stadtteil von schweren Luftangriffen betroffen. Unter amerikanischer Besatzung wurde bereits kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges der kommunale Wohnungsbau wieder gestartet, sodass bis 1955 mehr als 1.000 neue Wohnungen beziehbar waren. Nach einer Abwertung des Stadtteils durch die zunehmende Motorisierung wirkte sich die Wiederaufnahme der Vorortlinie der Wiener Stadtbahn im Jahr 1987 sehr positiv auf den Stadtteil aus.

geographische Einordnung:

Im Nordwesten des Stadtgebietes Wiens gelegen, befindet sich der Bezirk im Übergangsbereich zum Wiener Becken. Als zehntgrößter Stadtteil der Hauptstadt Österreichs umfasst die Fläche 11,35 km². Hernals beherbergt mehrere ökologische Schutzgebiete, welche ca. 52% der Fläche des Bezirks einnehmen.

Eckdaten zur Bevölkerung:

Wie viele andere Stadtteile hatte der Bezirk Hernals im Jahr 1910 (ca. 103.000 Einwohner) die größte Einwohnerzahl. Die Anzahl der Bewohner des 17. Bezirks reduzierte sich die Einwohnerzahl auf ca. 47.000 im Jahr 2001. Mit leichten Steigerungsraten lebten im Jahr 2019 ca. 57.300 Einwohner in dem Stadtteil. Die Arbeitslosenquote liegt mit ca. 7,8% (2018) im durchschnittlichen Bereich der Stadt. Der Anteil an ausländischen Bewohnern liegt bei ca. 31 % (2018).

Bauliche Struktur:

Hernals weist große Unterschiede zwischen dem östlichen und westlichen Stadtteil auf. Die zentrumsnahen Bereiche im Osten verfügen aufgrund der gründerzeitlichen Bebauung über eine hohe Einwohnerdichte und beherbergen ca. 75% der Einwohner. Im westlichen Bereich sind gemischte Bereiche mit Villen, ursprünglichen Dorfkernen in ruhiger Lage und Gemeindebauten vorhanden.

Infrastruktur:

Als Hauptverkehrsstraße fungiert die Hernalser Hauptstraße. Mit der Vorortlinie S45 verläuft die Wiener S-Bahn durch den Stadtteil Hernals. Direkt an der Grenze zum 9. Bezirk befindet sich die U-Bahn Haltestelle Alser Straße mit der Linie U6. Mit Autobuslinien ist der Stadtteil zudem an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.

Sehenswürdigkeiten:

Hernals gilt inoffiziell als Vorstadt der Hauptstadt Österreichs und hat vielfältige Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Das barocke Schloss Neuwaldegg ist von einer herrschaftlichen englischen Gartenlandschaft umgeben.
Der Stadtwanderweg 3 ist ein Traum für Wanderfreunde und bietet neben dem rund 80 Hektar großen Areal der Parklandschaft vielfältige Möglichkeiten zum Joggen oder Spazieren gehen.
Das älteste Bad Wiens ist im 17. Bezirk zu finden. Das Jögerbad bietet neben Schwimmbecken und Sauna eine einzigartige Architektur mit einfallendem Licht durch die Dachfenster.
Ein kulturell buntes Programm bietet das traditionsreiche Theater Metropol. Auf Indoor- und Freiluftbühnen werden Musicals, Kabaretts und Konzerte angeboten.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählen die zahlen die zahlreichen Kirchen wie die Kalvarienbergkirche und die Redemptoristenkirche. Der Alszauerbrunnen auf dem Elterleinplatz zeigt die Figuren des Schrammel-Quartetts und ist ein beliebter Treffpunkt.

Die seit 116 Jahren produzierende Schneekugelmanufaktur Wiens ist einzigartig in Europa und befindet sich ebenfalls im 17. Bezirk. Zahlreiche Touristen werden jedes Jahr durch die Original Wiener Schneekugeln verzaubert.